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endlich kommen die Neonikotinoide vom Acker. Für unzählig viele Bienen bedeutet das ein Weiterleben statt den Vergiftungstod. Vielen Dank für die großartige Unterstützung durch Euch, aber auch die vielen anderen Organisationen und Bürgerinitiativen samt ihrer Petitionen! Ohne den Druck der Mobilisierung über das Internet wäre es zu diesem Verbot wohl nie gekommen. Das alles zeigt: Europäische Demokratie funktioniert! Und vor allem: Wir haben etwas zu feiern!
Gleichzeitig muss uns zu denken geben, dass es dieser Kraftanstrengung der europäischen Zivilgesellschaft bedurfte, um trotz klarer Verbotsempfehlung der EU-Behörden das Verbot tatsächlich zu beschließen. Und die Mehrheit war denkbar knapp: Nur 16 von 28 Staaten stimmten für das Verbot. Nur weil viele große Staaten dabei waren, kam die "qualifizierte Mehrheit" zustande. Das wiederum ist nur gelungen, weil in vielen Staaten gleichzeitig für das Verbot der Bienenkiller mobilisiert wurde. Hier liegt die Zukunft: Die Vernetzung und europäische Handlungsfähigkeit von Bürgerinitiativen.
Aus der Erfahrung mit den Neonikotinoiden folgt auch: Wir brauchen ein neues Zulassungsverfahren für Ackergifte, damit es nicht wieder viele Jahre bis zum Verbot dauert, wenn Studien die Gefahr für die Bienen belegen. Die EU-Kommission hat die Reform des Zulassungsverfahrens vorgeschlagen. Jetzt muss es auch beschlossen werden. Da leistet die Chemielobby wie üblich erbitterten Widerstand.
Noch wichtiger jedoch: Es nützt wenig, ein Gift durch ein anderes zu ersetzen, selbst wenn es etwas weniger schädlich ist. Naturverträglich ist nur eine chemiefreie Landwirtschaft. Vernünftig und verantwortbar ist nur ein Überwinden der industriellen Landwirtschaft. Das gibt es nicht zum Null-Tarif. Mehr Naturschutz und bessere Lebensmittel kosten mehr, aber sie lassen uns und unsere Mitgeschöpfte besser leben.
18:30 Uhr
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