Zum Thema Asbest an der Realschule

Liebe Bad Driburgerinnen, liebe Bad Driburger,

sicher haben Sie die Debatte um die Sanierung des Schuldaches aufmerksam und interessiert verfolgt. Das Land NRW stellt zusammen mit dem Bund Mittel zu energetischen Sanierung von Schulen bereit.

Auch Bad Driburg bekommt Geld aus diesem Topf. Davon soll das Dach der Realschule erneuert werden. Bei der geplanten Sanierung stellte sich heraus, dass die dort verwendeten Eternit-Platten Asbest enthalten, und zwar in einer in Beton gebundenen Form.

Darauf hin sind wir von Eltern angesprochen worden, die sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder gemacht haben. Mehrere Gespräche mit den Eltern, mit Vertretern der Elternschaft, Schulleitungen und mit dem Driburger Bauamt haben uns zu der Überzeugung geführt, dass wir mehr Fachverstand und Sachkenntnis benötigen, um hier die richtige Entscheidung treffen zu können.

Darauf hin habe ich den Bürgermeister Deppe angesprochen und ihm folgende Vorschläge gemacht:

  1. Wir GRÜNE besorgen einen Gutachter, der absolut neutral ist, vielleicht eher der Umweltbewegung zuzuordnen ist, als der Industrie.

  2. Die Stadt beauftragt dann genau diesen Gutachter.

  3. Sollte dieser Gutachter zu der Auffassung gelangen, dass die geplante Bauausführung in Ordnung ist, wird die Maßnahme durchgezogen.

  4. Wenn der Gutachter sagt, dass es besser gemacht werden kann, wird es so gemacht, wie der Gutachter vorschlägt. Auch wenn es teurer wird.

Meine Fraktion und ich, wir sind sehr froh, dass wir den externen Gutachter gefunden haben. Er wurde mir persönlich vom Öko-Institut Freiburg empfohlen und arbeitet für das Institut für Umwelt-Analyse (IFUA) in Bielefeld. Und wir sind auch froh, dass der Bürgermeister und der Bauausschuss unseren Vorschlag aufgenommen haben und diesen Gutachter, den Diplom Biologen Herr Benno Pieper, dann beauftragt haben, die Bauarbeiten zu begleiten. So haben wir immer einen neutralen Beobachter quasi als Schutzengel dabei.

Trotzdem hatten wir am Donnerstag im Rat, als es um dieses Thema ging, etwas die Wahl zwischen Pest und Cholera. Also keine ganz einfache Sache. Gut war aber, dass die Bürger in der Ratssitzung alle Fragen, die sie hatten, stellen konnten. Insbesondere die Antworten von Herrn Pieper waren sehr sachlich und qualifiziert. Das ist genau das, was vor! ein solches Vorhaben vorgeschaltet werden muss.

Nun, der Gutachter hat deutlich gemacht, dass von den Bauarbeiten, wenn sie fachgerecht ausgeführt werden, keine über das normale Maß der täglichen Gefährdung, der jeder von uns durch die Umwelt ausgesetzt ist, hinausgehende Gefahr ausgeht. Das Hallenbad und die Turnhalle seien nicht gefährdet, das gelte auch für die Nachbarschaft.

Der Gutachter Herr Pieper konnte uns auf meine ausdrückliche Nachfrage hin auch keine Schule nennen, die bei einer vergleichbaren Sanierung (Eternitplatten außen, mit in Beton gebundenem Asbest) evakuiert worden wäre. Diese Information war dann für meine Fraktion ausschlaggebend, denn: eine Evakuierung der Schule über mehr als ein halbes Jahr ist ja auch mit erheblichen Eingriffen in den Schulbetrieb verbunden.

Da der Gutachter des IFUA die Baustelle regelmäßig kontrolliert, das Gewerbeamt bzw. die Bez.-Reg. als Schulbehörde ebenfalls vor Ort nach dem Rechten schaut, sind wir der Überzeugung, dass die Schüler und Schülerinnen und die Lehrkräfte, ebenso wie die Anwohner sicher sein können, dass ihre Gesundheit nicht gefährdet wird.

Wir sind sicher, dass der Gutachter jeden Cent wert ist, den er kostet, sowohl jetzt in der Phase der Aufregung, wie auch dann bei der Bauausführung. Das ist gut angelegtes Steuergeld.

Sollte Ihnen oder anderen Eltern dennoch etwas an der Baustelle auffallen, zögern Sie bitte nicht, sich bei uns zu melden!

Ihre Martina Denkner

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